Der Spezialchemiekonzern Evonik will für sein Methacrylat-Geschäft noch bis zum Jahresende einen Käufer finden. Der Verkauf müsse aber dann noch nicht zwangsläufig abgeschlossen sein, sagte der stellvertretende Evonik-Chef Harald Schwager der Nachrichtenagentur Bloomberg bei einem Treffen des American Chemistry Council (ACC) in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado. Evonik hatte das Methacrylat-Geschäft im März zur Disposition gestellt. Konzernchef Christian Kullmann hatte dabei klar gemacht, dass er einen Verkauf anstrebt.
Der Geschäftsbereich mit etwa 3.700 Mitarbeitern gehört zur Sparte Performance Materials und erzielte einer Konzernsprecherin zufolge im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Das Geschäft mit Methacrylaten profitierte zuletzt besonders stark von einer guten Nachfrage der Auto- und der Lackindustrie. Zudem könne Evonik auch die Tochter Cyplus, die Cyanide etwa zum Ätzen von Solarzellen herstellt, mit in das Verkaufspaket nehmen, bestätigte Schwager der Sprecherin zufolge entsprechende Spekulationen.
Der seit Mai amtierende Konzernchef Christian Kullmann baut Evonik zu einem Spezialchemiekonzern um. In der Spezialchemie sind in der Regel höhere Gewinnmargen zu erzielen als im Geschäft mit Basischemikalien. Für den Wandel braucht Evonik Geld. (CDE)